Wie bereits angekündigt, habe ich mich letzte Woche im Morgengrauen – ganz ehrlich, 7 Uhr Flüge machen keinen Spaß – auf nach Mailand gemacht und die internationale Möbelmesse besucht. Nach der Landung ging es etwas umständlich direkt ins Messezentrum Rho, um das Pflichtprogramm der Messe zu absolvieren. Ich denke mir jedesmal wieder, was für ein Wahnsinn dort herrscht. Durch die Messehallen – davon gibt es sage und schreibe 24 – schieben sich tausende von Menschen, um das neuste Wohndesign zu sehen und das jedes Jahr aufs Neue. Dieses Jahr hatte auch wieder die Sondermesse „Eurocucina“ zum Thema Küchen ihren eigenen Bereich.
Grob einen Überblick verschafft ging es dann zu den für mich interessanten Designmöbel Hallen. Viele der Möbelhersteller haben in ihren Archiven gekramt und alte Entwürfe wieder aufgelegt oder dem heutigen Zeitgeist angepasst. Cassina legt den „Mexique Table“ und „Indochine Chair“ von Charlotte Periand neu auf und Artek, jetzt unter dem Dach von Vitra, besticht mit dem Klassiker „Armchair 401“ in einer Neuinterpretation von Hella Jongerius.
Vitra erweitert außerdem die „Alexander Girard Kollektion“. Der 1993 verstorbene ehemaligen Textilabteilungsleiter der Herman Miller Company war ein enger Freund der Eames und deren „Aluminium Chair Serie“ wurde ebenfalls dem Design unserer heutigen Physiognomie angepasst.
Viele setzten auch einfach nur neue Farbakzente bei Leuchten und Möbeln.
Retro-Entwürfe wahren die letzten Jahre immer ein Schwerpunkt – allerdings eher aus den 50ern und 60ern. Jetzt kommen die 70er zurück. Was bedeutet, die Augen im elterlichen Wohnzimmer offen zu halten, ob nicht ein Stück aus der ersten Wohnungseinrichtung für einen abfallen kann.
Auch das Thema von schönen Details oder nicht sichtbaren Verbindungen wurde bei einigen Herstellern wunderschön umgesetzt.

Detail verliebt – „MIA“ von MDF Italia.

Mal ein ehrlicher Stuhl ohne Chi Chi. Der von Hand gemachte „Chiaro“ von Mattiazzi.
Nach der Mittagspause wurden die Beine immer schwerer und das Aufgenomene musste erst mal verarbeitet werden. Darum hier noch ein paar Higlights.
Mein absoluter Favorit des ersten Tages war die „Vico“ Serie von Cassina. Sei es von Seiten des Sitzkomforts sowie von Leichtigkeit des Entwurfs.
Nach all diesen Eindrücken ging es am Spätnachmittag erst einmal zur verspäteten Siesta ins Hotel, um dann noch ein verdientes Abendessen in einen der umliegenden Restaurants einzunehmen.
Hiermit schließe ich Tag 1 des Salone- Reports ab.
DIY
Euer Herr Michael
Bilder: Michael Sarreiter & Veronika Langer