Seit einigen Jahren hat sich bei Designer Kork als Material wieder durchgesetzt. Der Hauptlieferant der Korkeichenrinde in Europa ist Spanien und vor allem das südliche Portugal.
Heute möchte ich eine Lanze für das etwas biedere Material, das wir als Wandverkleidung von Partykellern, Pinnwänden und Flaschenkorken her kennen, brechen. Die Vorzüge von Kork sind klar: die Robustheit, die Leichtigkeit, die geringe Wärmeleitfähigkeit und die samtig weiche Haptik. Korkeichen können, wenn Sie geschält werden, erst nach 8-12 Jahren wieder geerntet werden – was sie auch sehr rar macht.
Nimmt man dem Material seinen Ökoschick, entstehen Entwürfe, wie die CORK FAMILY von Vitra. Eine Serie von Hockern, die der Brite Jasper Morrison bereits vor fast 10 Jahren entworfen hat sowie seine Tischserie STICK für Cappellini, die es in einer Ausführung mit Korktischplatte gibt.
Die Barserie „Gleam“ von Miranda Watkins kombiniert dicke Korkuntersetzern mit hochglanz poliertem Hartzinn für Wasserbechern und Tabletteinsätzen. Dieser Gegensatz zwischen Glatt und Matt lässt die natürlich porösen Oberfläche des Kork besser wirken.
Ikea holt mit seinen Schreibtisch Accessoires KVISSLE den Kork von der Pinnwand und nutzt ihn als Deckel für die Ladestation und die Kästchen für Kleinkram oder als Auflage für die Stiftablage.
In den letzten Jahren wird stark daran gearbeitet, die Ernte der Rinde durch physikalische Tricks zu erhöhen, was Kork sicher in seiner wirtschaftlichen und nachhaltigen Attraktivität steigern kann. Wie immer kommt es wohl darauf an, was man aus einem Material macht.
Lieben Gruß,
Euer Herr Michael
Produktbilder: wie beschrieben, Bilder der Korkeichen: Michael Sarreiter